Für den Schauspieler ist der Körper das primäre Instrument.
Auf der Bühne unterstützt der Körper meist die Worte, jedoch die Umkehrung ist das erstrebenswerte Ziel.
Die Methode nach Theodoros Terzopulos trainiert uns, nicht den Verstand als erste Quelle unserer körperlichen Aktionen gelten zu lassen,
sondern das Zentrum am anderen Ende des Oberkörpers anzunehmen –
nämlich dort wo das Zwerchfell verankert ist – in unserer Mitte.
Die Übungen dieser Methode zielen darauf ab, das eigene Zentrum zu stärken,
sich der körperlichen Wahrnehmung, als auch der des Körpers im Raum, zu öffnen.
Es geht darum, jeder Bewegung, die unser Körper vollzieht, Energie zu verleihen.
Wird diese Bewegung durch unseren Verstand gesteuert, hat sie wenig Energie -
entspringt die Energie allerdings aus unserem Zentrum - in Kombination mit dem richtigen Atem,
entdecken wir eine komplett andere Art von körperlicher Energie.
Auch Michael Tschechow erkannte, dass das Alltagsbewusstsein, der analytische, intellektuelle Verstand für den schöpferischen
Prozess nicht zu gebrauchen ist. Auch hier finden wir eine Verwandlung des Denkens.
Im Fokus steht nicht die Unterdrückung der Denkaktivität, sondern deren Verwandlung in bildhaftes Denken. Tschechow entwickelte seine psycho-physischen Übungen, die darauf
abzielen, das feine Wechselspiel zwischen Körper und Seele zu trainieren,
den Spieler für feinste Gefühlsregungen zu sensibilisieren,
seinen Ausdruckswillen zu stärken und ein harmonisches Gleichgewicht zwischen Denken, Fühlen und Wollen herzustellen.
Bei Betreten der Bühne beginnt ein Prozess der Transformation, welcher dem Spieler permanente Fokussierung abverlangt.
Jeder Schritt birgt eine Absicht, keine Bewegung soll und darf unmotiviert sein. Für alles gibt es eine Notwendigkeit,
diese gilt es zu erforschen und zu entdecken. - Mit unserem Körper als Hauptinstrument.